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iSCAPE- Verbesserung der smarten Kontrolle von Luftverschmutzung in Europa

Das Projekt: Das Ziel von iSCAPE ist es, auf Grundlage einer evidenzbasierten Analyse eine integrierte Strategie zur Messung und Kontrolle von Luftverschmutzung in europäischen Städten zu entwickeln und anschließend zu bewerten. Wichtige Bausteine bilden ein passives Kontrollsystem, welches die negativen Einflussfaktoren auf die Luftqualität erfasst, die Umsetzung einzelner Maßnahmen in Reallaboren (Living Labs) sowie eine angestrebte Verhaltensveränderung der Bevölkerung in den Städten. Gleichsam bedient sich iSCAPE dem Konzept der Smart Cities (z.B. mit dem Einsatz kostengünstiger Sensoren), um die Bürgerinnen und Bürger für alternative Lösungsansätze zu sensibilisieren. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Forschungsprojekts forschen vor Ort in Reallaboren (nutzerzentrierten Ökosystemen wie beispielsweise Städte) in denen Forschung und Innovationsprozesse durch Public Private Partnerships (PPP) integriert und die Bürgerinnen und Bürger aktiv in die Prozesse eingebunden werden. Die Reallabore werden dazu genutzt innovative Lösungsansätze, die im Rahmen des iSCAPE-Projekts entwickelt wurden, zu fördern. Ein Beispiel hierfür ist der Einsatz hochqualitativer und dennoch kostengünstiger Instrumente zur Messung der Luftqualität (Monitoring Kits). Das Projekt trägt zudem zu einer nachhaltigen Stadtentwicklung bei, indem die Zusammenarbeit zwischen politischen Entscheidungsträgern und der Planung gestärkt wird.

Hier könnnen Sie mehr Informationen über das iSCAPE Projekt in deutsch herunterladen (pdf, 471kb)

Erwartete Ergebnisse in Bottrop (DE)

Die temporäre Begrünung innerstädtischer Straßen durch die Wanderbäume soll den Bürgerinnen und Bürgern die Vorteile von Straßenbäumen für das städtische Klima, die Luftqualität, aber auch die Aufenthaltsqualität näherbringen. Durch die Mitarbeit der Bevölkerung an dem Wanderbaum-Projekt wird angestrebt, dass neben der objektiv messbaren Luftverbesserung, die durch die Bäume erzielt werden soll, die Menschen vor Ort für das Thema Luftqualität sensibilisiert werden können.

 

Die Reallabore (Living Labs)

Die iSCAPE-Partner forschen in sechs europäischen Städten und werden unterschiedliche und experimentelle Maßnahmen durchführen. Ziel ist es, die mit der Luftverschmutzung einhergehenden Probleme aus verschiedenen Perspektiven zu bewerten und entsprechende Lösungsansätze zu erarbeiten:

  • Bologna (IT): Als erste Maßnahme soll in Bologna die Rolle von Bäumen als passives Kontrollsystem zur Beeinflussung von Luftqualität in Städten untersucht werden. Dies geschieht auf Grundlage von zwei in situ Messkampagnen, die im Sommer und Winter durchgeführt werden. Die Ergebnisse werden mit den Kommunen geteilt, um gemeinsam neue Maßnahmen einzuführen. Die Einbeziehung lokaler Stakeholder soll gleichzeitig dabei helfen, die Bürgerinnen und Bürger in die Experimente einzubinden. Die zweite Maßnahme soll in Lazzaretto umgesetzt werden. Hier sollen die Auswirkungen einer photokatalytischen Fassadenschicht auf die Luftqualität bewertet werden, wofür die Beschichtung an einem Gebäude der Universität aufgebracht wird und die Schadstoffkonzentrationen vor und nach dem Auftragen der Beschichtung gemessen werden. Die Ergebnisse werden dann mit den Studierenden und den Beschäftigten der Universität geteilt.
  • Bottrop (DE): In Bottrop werden im Rahmen des iSCAPE-Projekts Bäume auf Wanderschaft gehen. Die in Töpfe gepflanzten Bäume sollen innerstädtische Straßenzüge für einen gewissen Zeitraum begrünen und unter Mithilfe der Bürgerinnen und Bürger ihren Standort wechseln. Für die Umsetzung des Reallabors ist demnach eine breite Beteiligung lokaler Akteure sowie der Bevölkerung geplant.
  • Dublin (IE): Im Reallabor Dublin wird eine Langzeitstudie durchgeführt, in der die Effektivität von niedrigen Grenzmauern entlang der Straßen (Low-Boundary-Walls, LBW) untersucht werden soll. Während dieser Studie wird ein Netzwerk aus Sensoren eingesetzt, um die Auswirkung einer bereits bestehenden LBW auf die Luftqualität zu bewerten. Zudem soll durch einen spielerischen Zugang gemeinsam mit Stakeholdern und Bürgerinnen und Bürgern eine neue, ästhetische und funktionale LBW designt werden (z.B. durch die Verwendung großer Legosteine).
  • Guildford (UK): Im Reallabor Guildford soll der Einsatz einer tragbaren, informativen und interaktiven Plattform das Bewusstsein der Bevölkerung für das Thema Luftverschmutzung in ihrer Nachbarschaft stärken. Zudem soll durch die Verbesserung grüner Infrastruktur (z.B. die Anpflanzung von Bäumen und Hecken) die Belastung mit Schadstoffen bekämpft und die Gesundheit und das Wohlbefinden der Bürgerinnen und Bürger verbessert werden.
  • Hasselt (BE): In Hasselt soll durch die Einführung einer speziellen App eine Änderung des Verhaltens einer Bevölkerungsstichprobe ausgelöst und analysiert werden. Die App ermöglicht es den Menschen ihr Mobilitätsverhalten zu beobachten und maßgeschneiderte Informationen zu ihrer Belastung mit Schadstoffen, ihrem Beitrag zur Emission von CO2 sowie ihrem körperlichen Aktivitätsniveau zu erhalten.
  • Vantaa (FI): Der Eingriff „Einfluss begrünter Dächer und Parks auf die Luftqualität und das menschliche Wohlergehen“ baut eine Plattform auf, mithilfe derer Stakeholder wie die Stadtverwaltung oder Bürgerinnen und Bürger ihre Bemühungen bündeln können, um eine bessere Stadtentwicklung zu erreichen.

Weitere Informationen zu den Maßnahmen und der Arbeit in den einzelnen Reallaboren finden Sie hier.

Das Konsortium:

Um die Projektziele zu erreichen verfügt das iSCAPE-Konsortium über eine große Bandbreite notwendiger disziplinärer Expertise, welche sich aus folgenden Bereichen zusammensetzt: Wirtschaftswissenschaften, Politik- und Sozialwissenschaften, Architektur, Ingenieurswesen, Politikanalyse, Umweltwissenschaften, Klimaforschung, „pervasive sensing“, Hardwareentwicklung, Physik, Stadtgeographie/Stadtplanung, integrierte Datenerhebung und deterministische und statistische Modellierung.

Weitere Informationen zum iSCAPE-Konsortium finden Sie hier: https://www.iscapeproject.eu/about/consortium/

Kontakt:

Nadine Mägdefrau (nadine.maegdefrau@tu-dortmund.de

iSCAPE has received funding from the European Community’s H2020 Programme under Grant Agreement No. 689954.